Elektroschrott

Wohin mit alten Elektrogeräten?

Gerade mal ein Jahr ist es her, da hat man sich ein neues Smartphone geleistet. Schon legt der Hersteller nach und bringt ein noch leistungsfähigeres Modell auf den Markt. Auch der Fernseher, den man sich mühevoll zusammengespart hat, ist ein paar Jahre später schon nicht mehr zeitgemäß. Durch die rasante technische Entwicklung kommen in immer kleineren Abständen neue Elektronikgeräte auf den Markt. Wenn es der Geldbeutel zulässt, schlagen wir zu und statten uns mit der einen oder anderen neuen Technik aus. Doch wohin mit dem alten Gerät? Bei dieser Frage herrscht Unsicherheit und so verschwinden die Altgeräte erst mal in einer Schublade oder im Keller. Das kostet Platz und ist eine Verschwendung von wertvollen Rohstoffen. Manch kleineres Elektrogerät wird sogar in den Hausmüll geworfen, was nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch verboten ist. Wir sagen euch, wie Altgeräte entsorgt werden und welche Alternativen es noch gibt.

Ein Gesetz, das wenige Verbraucher kennen

Um die ständig wachsende Flut an Elektro- und Elektronikschrott einzudämmen, wurde bereits 2005 ein Gesetz erlassen, das Elektro- und Elektronikgesetz (ElektroG). Es hat zwei große Ziele: Zum einen sollen die Umwelt und damit auch die menschliche Gesundheit vor giftigen Substanzen wie Blei, Quecksilber, Flammschutzmitteln etc. geschützt werden. Deshalb ist seit 2006 auch die Verwendung bestimmter Stoffe bei der Herstellung verboten. Zum anderen soll die Menge des anfallenden Elektromülls erheblich reduziert werden, um die Umweltbelastung zu verringern und wertvolle Rohstoffe wie Kupfer, Aluminium, Gold und Platin zurückzugewinnen. Die Hersteller sind verpflichtet, die Altgeräte zurückzunehmen und nach bestimmten ökologischen Standards zu entsorgen. Mit dieser Verantwortung sind die Hersteller schon bei der Produktgestaltung angehalten, besser zu planen. Die Geräte werden also im besten Falle so konstruiert, dass sie nach der Nutzung gut demontiert und Bauteile und Werkstoffe wiederverwertet werden können. Gefährliche Substanzen sind von vornherein zu vermeiden.

Das ElektroG verteilt die Verantwortung

Nicht nur der Hersteller hat Verpflichtungen, ebenso die Kommunen und auch die Bürger müssen ihren Teil zur umweltverträglichen Entsorgung der Altgeräte beitragen. Für die Verbraucher bedeutet das: Sie dürfen nicht mehr gebrauchte Geräte nicht in den Restmüll geben, sondern sind verpflichtet, diese bei den Kommunen gesondert abzugeben. Je nach Gemeinde ist es möglich, die kostenlosen Abgabestellen zu nutzen oder die Altgeräte abholen zu lassen. In einigen Städten, so z. B. in Berlin, gibt es seit einiger Zeit die orange Wertstofftonne. Elektrokleingeräte können so einfach und umweltfreundlich beim üblichen Gang zum Hausmüll entsorgt werden. An den Sammelstellen werden haushaltsübliche Geräte wie z. B. Unterhaltungselektronik, Handys, Drucker, Monitore sowie Waschmaschinen und Kühlschränke entgegengenommen. Sogar Kleinunternehmen wie Handwerksbetriebe oder Arztpraxen dürfen alte Elektrogeräte bei kommunalen Recyclinghöfen kostenlos abgeben, wenn Menge und Beschaffenheit der Geräte denen in Privathaushalten entsprechen. Übrigens, den nächstgelegenen Recyclinghof findet man am besten auf der Website des örtlichen Entsorgers.

Handys in der Schublade

Ein Gerät ist besonders prädestiniert dafür, in Kartons oder der heimischen Schublade zu versauern. 83 Millionen alte und ungenutzte Handys lagern die Deutschen daheim. Das ergab eine Umfrage des High-Tech-Verbands BITKOM. Diese fand auch heraus, dass 30 Prozent der deutschen Handybesitzer ausrangierte Mobiltelefone erst einmal aufheben. Immerhin 23 Prozent verschenken ihre Telefone, acht Prozent spenden diese für einen guten Zweck. Die Rückgabe beim Händler oder Mobilfunkanbieter erfolgt bei 13 Prozent, bei einer kommunalen Sammelstelle bei sieben Prozent. Schade eigentlich, dass die Handys oft vergessen werden, denn laut Experten können bis zu 80 Prozent der verbauten Materialien wieder verwertet werden.

Alternativen zur Entsorgung

Ihr habt euch ein neues Gerät zugelegt, aber das alte ist eigentlich noch funktionstüchtig oder könnte von einem Hobbybastler mit wenigen Handgriffen repariert werden? Dann sollte das nicht das Ende für euer altes Gerät sein, sondern der Anfang bei einem neuen Besitzer. Versucht euer Glück auf Plattformen wie eBay und den regionalen Kleinanzeigenmärkten, wo sich oft Selbstabholer finden, oder ganz klassisch auf dem Flohmarkt. So seid ihr den unnötigen Ballast los und manchmal springen vielleicht noch ein paar Euros heraus. Schön ist es auch, wenn man mit den vermeintlich überflüssigen Gegenständen anderen eine Freude machen kann. Schenkt eure Geräte Freunden, Verwandten oder Bekannten – es findet sich fast immer jemand, der gerade einen Fernseher, Kühlschrank, eine Waschmaschine oder ein Handy benötigt. Findet sich niemand, dann könnt ihr das Gerät immer noch einer sozialen Einrichtung spenden. Wer ohnehin den Kauf eines neuen Geräts plant, sollte die Augen offenhalten. Einige Händler haben spezielle Angebote und geben Geld oder Rabatte für die alte Technik.

Was können wir tun? – Ein Überblick

1. Der Recyclinghof
Verbraucher sind verpflichtet, ausrangierte Elektronik-Altgeräte bei kommunalen Sammelstellen abzugeben. Etwa 1.500 Recycling- und Wertstoffhöfe nehmen in Deutschland kostenlos privaten Elektroschrott an. Die nützliche eSchrott App hilft euch bei der Suche nach der nächstgelegenen Sammelstelle. Örtliche Entsorger kommen aber auch nach Hause und holen haushaltsübliche Großgeräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen, Elektroherde, Geschirrspüler oder Fernseher gegen eine Gebühr im Rahmen eines Sperrmüll-Auftrages ab. In ländlichen Regionen, wo der Weg zum nächsten Wertstoffhof weit ist, stellen die Kommunen häufig Container auf, in denen alte Elektrogeräte entsorgt werden können. In manchen Regionen gibt es sogar ein Wertstoffmobil, das von Ort zu Ort fährt und den Schrott einsammelt.

2. Abgabe bei Händler und Hersteller
Einige Hersteller bieten freiwillige Rückgabesysteme für ihre Kunden an. Beim Kauf eines neuen Elektrogeräts gehört es bei vielen Händlern zum guten Service, das alte Gerät gleich mit einzusammeln. Gerade große Handelsketten sind aber auch so bereit, alte Geräte anzunehmen. Eine Übersicht über Rückgabestellen im Handel gibt es allerdings nicht.  Fragt also einfach mal beim Händler eures Vertrauens nach, ob er den alten Kühlschrank zurücknimmt, bevor ihr ihn ins Auto verfrachtet.

3. Verkaufen
Ihr habt euch endlich einen neuen Fernseher geleistet, aber wollt die alte Röhre nicht wegschmeißen? Der erste Gedanke ist oft, das antike Stück im Internet zu verticken. Eine kleine Anzeige auf eBay oder auf lokalen Plattformen für Selbstabholer kann sich lohnen. Allerdings solltet ihr bei manchen Geräten nicht zu viel erwarten. Für alte Röhrenfernseher beispielsweise gibt es inzwischen bestenfalls einige wenige Euro. Die Flut an Angeboten im Internet ist einfach zu groß. Schnell und einfach geht der Verkauf mit Flohmarkt-Apps: einfach anmelden, Gerät fotografieren und einstellen. App-Usern werden Angebote in ihrer Nähe angezeigt. Vielleicht hat ja noch jemand Verwendung für eure ausrangierten Teile.

Es gibt auch einige Plattformen im Internet, die vorzugsweise gebrauchte Handys oder Tablets aufkaufen. Allerdings kann man nur mit relativ neuen und funktionsfähigen Geräten noch gutes Geld machen. Was euer Gerät noch wert ist, könnt ihr meist auf der Webseite der jeweiligen Ankaufplattform ermitteln.

4. Verschenken und Spenden

Wenn das große Geld beim Verkauf des Altgeräts nicht mehr winkt, es für die Verschrottung aber zu schade ist, bleibt noch die Möglichkeit des Verschenkens. Manchmal findet sich im Bekanntenkreis jemand, der Bedarf hat. Ansonsten gibt es aber auch karitative Einrichtungen, die sich über die Sachspende freuen. Einige Behindertenwerkstätten nehmen alte und defekte Geräte an, um sie zu reparieren. Wer keine Idee hat, wem er mit seinem alten Gerät noch etwas Gutes tun könnte, kann sich im Internet mal nach nicht-kommerziellen Verschenkportalen umschauen. In Berlin hat die Stadtreinigung (BSR) zum Beispiel einen Verschenkmarkt eingerichtet, bei dem man kostenlose Inserate aufgeben kann. Auch eine App steht dort zur Verfügung.

 

Apropos Handys!

Handys sind wohl die Geräte, die wir zu Hauf in unseren Schubladen herumliegen haben. Dabei gibt es auch hier sehr einfache Möglichkeiten, alte Mobiltelefone loszuwerden. Handys können samt Zubehör in den Filialen der Mobilfunkanbieter abgegeben werden. Oder man fordert bei einem der Anbieter einen Umschlag an, in dem man die Geräte kostenlos zurückzuschicken kann. Gleichzeitig kann man damit auch etwas Gutes tun. Viele Mobilfunkunternehmen unterstützen gemeinnützige und Umweltorganisationen beim Handyrecycling. Man kann sein Gerät aber auch direkt an Organisationen wie beispielsweise die Deutsche Umwelthilfe oder den Naturschutzbund abgeben und damit helfen, wertvolle Ressourcen zu schonen und die Organisationen finanziell zu unterstützen.

Also, einfach mal ausmisten und weg mit den alten Geräten. Das schafft Platz und ein gutes Gefühl! 

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2 Kommentare

  1. Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Elektroschrott. Schrottentsorgung ist bis jetzt noch eine schwere Sache und es ist gut, dass solche Artikel mir mehr Information zu diesem Thema bitten. Gut zu wissen, dass alte Smartphones bei Händler abgegeben sein können.

    Antworten
  2. Beim Aussortieren habe ich in einer Schublade noch ein paar alte Handys und Kabel gefunden. Auch wenn das Erinnerungen an die Kindheit weckt, weiß ich gar nicht, was ich damit machen soll. Ich habe überhaupt nicht gewusst, dass es ein richtiges Gesetzt für Elektronik und Elektroschrott gibt. Das bedeutet dann also, dass ich alte Handys wieder beim Hersteller abgeben kann. Ich schaue mal noch, was ich alles so finde, es gibt auch einiges, was ich zum Schrotthandel bringen kann.

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